SAHARA CLUB e.V. -- Wüstenfreunde & Weltenbummler

Zwei Kamele für mich ist zu wenig

Auslandstreffen 2022 in Douz/Tunesien


Reisebericht von Astrid Schüler


 


 

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Das nun schon zweimal verschobene Auslandstreffen fand endlich Ostern 2022 in Douz in Tunesien statt. Die bisher existierenden Corona-Reisebeschränkungen wurden durch vorzuweisende Hotelreservierungen abgelöst. Um diese zu erhalten, waren intelligente und phantasievolle Lösungen gefragt. Alle 27 angemeldeten Fahrzeuge haben letztendlich ihr Ziel erreicht. Und noch einige mehr, die wir unterwegs, teils schon auf der Fähre, als neue Mitglieder gewinnen konnten. Und, wie erfreulich, auch Familien sind dabei, die unseren Altersdurchschnitt senken. Jochen und ich sind schon zwei Wochen vorher angereist. Für mich eine erste Reise dieser Art in Tunesien.
 
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Über Kairouan, das Teppich-Paradies, nach El Djem mit dem zweitgrößten Amphitheater nach dem in Rom, und weiter über Sfax und Gabes nach Matmata, dem Ort mit den Erdhöhlen-Wohnungen.
 
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Es leben noch über 700 Menschen dort, unter anderem, weil sie keine Steuern zahlen müssen. Weiter ging’s nach Chenini, einem hoch auf dem Berg gelegenen Berberdorf mit gut erhaltenen ungenutzten Ghorfas (meist in mehreren Ebenen übereinander angeordnete – gewölbte Speicherkammern). Es gibt dort ein schönes Höhlen-Hotel und -Restaurant.
 
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Das nächste Ziel war Ksar Ghilane mit der artesischen Quelle, in der auch wir im warmen Wasser badeten. Endlich den Sand vom andauernden starken Wind abspülen!
 
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Von da an ging’s mit Tim und Bernd weiter über Douz zum Sandrosenfeld, wo wir übernachteten und einen einmalig schönen Sternhimmel sehen konnten.
 
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Am nächsten Tag fuhren wir zwischen dem Chott El Jerid, dem riesigen Salzsee, und der algerischen Grenze nach Nefta, um die Filmkulissen von „Star Wars“ zu besichtigen.
 
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Die extrem aufdringlichen Verkäufer mussten wir immer wieder abwehren. Am liebsten hätte ich den dort an der Leine gehaltenen Fennek durch einen Kauf befreit. Über Tozeur und den Chott El Jerid kamen wir nach Kebili auf den Campingplatz „Les Amis du Camping“ zu Arafat und Lafita (wärmstens zu empfehlen).
 
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Da ja Ramadan war, erstarb das Straßenleben schlagartig ab Sonnenuntergang um etwa 19 Uhr. Alles wirkte dann wie ausgelöscht. Ab etwa 19:30 Uhr belebte es sich aber wieder. Wir kamen gegen Montagmittag wieder in Douz an und hissten auf dem Campingplatz die Club-Fahne. Unser Bereich dort sah etwas klein aus, aber letztendlich reichte es für alle Fahrzeuge. Am Nachmittag trudelten die ersten mit großem Hallo ein.
 
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Wir ließen den Abend ausklingen mit Erzählungen über Erlebtes. Ben, der für Dienstagabend zwei Hammel organisiert hatte, schnippelte schon fleißig am Salat. An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön für seine Arbeit und sein Engagement für unseren Sahara Club. Tagsüber wurden hier und da Ausflüge in den Sand gemacht. Andere bummelten durch den Souk von Douz, fachsimpelten oder erzählten Anekdoten über vergangene Reisen. Eine schöne Feier einer großen reiselustigen Familie, die sich endlich mal wiedersehen konnte. Um 18 Uhr versammelten sich alle zum Gruppenfoto. Die Hammel, gebraten und in Alu-Folie eingepackt, wurden auf einem Moped geliefert. Der typisch tunesische Couscous, der Salat, das Gemüse mit Harissa und Brot war en angerichtet. Birte eröffnete nach einer kleinen Ansprache das Buffet. Es war ein lustiger, unterhaltsamer und schöner Abend.
 
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Am nächsten Tag machten sich einige, wie wir auch, leider wieder auf den Weg nach Hause, während Birte und Michael die „Neulinge“ und andere mit zu einer Tour ins Sandrosenfeld nahmen.
 
Ach ja, warum zwei Kamele für mich zu wenig sind? Jochen wurde angesprochen, mich für zwei Kamele einzutauschen. Das brachte mich „erbost“ zu einer Internetsuche. 35 Kamele wäre ich wert gewesen! Das könnte ihr auf der Internetseite „kamelrechner.eu“ für euch selbst nachschauen. Damit habt ihr immer einen ehrlichen Umtauschkurs.
 
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Mein Resümee dieser Reise als Anfänger: 1. Die Menschen sind durchweg freundlich und hilfsbereit 2. Das „laissez-faire“ überträgt sich auf mich 3. Der allgegenwärtige Müll schockiert mich 4. Tunesien ist eine riesige Baustelle, überall unfertige Häuser 5. Die Wüste hat mich eingefangen und überzeugt mich mit großen landschaftlichen Reizen und Überraschungen. Also, ich muss, ich komme wieder.